tropen

Wenn Reinhold Friedl die Tasten bearbeitet, klingt das oft gar nicht mehr wie ein Klavier. Seine zweckentfremdete und sehr körperliche Spieltechnik mag bizarr erscheinen, erinnert sie doch visuell eher an eine Art Tanz und lässt den Pianisten am Ende ebenso erschöpft und durchgeschwitzt zurück wie den Tänzer Dieter Baumann.

Baumann generiert seine Bewegungen aus den einzelnen Körperteilen, aus den Ar­men, den Schultern, dem Kopf, dem Becken und den Beinen. Nicht ohne Grund haben Baumann und Friedl den Begriff der „Tropen“ zum Ausgangspunkt ihres neuen Duetts gewählt: in der Musik versteht man darunter eine Liedstruktur, in der Rhetorik haben die “Tropen” die Aufgabe, Gleichförmigkeit des Ausdrucks und Ermüdung des Zuhörers vorzubeugen. Die 10 entstehenden Lieder in TROPEN werden zu einem kammermusi­kartigen Zyklus zusammengebaut, singender Körper und tanzendes Klavier, Klangmas­chine und Leib verschränken sich zu einem höchst anregenden Bewegungserlebnis.

The dancer becomes a chamber singer – the singer is the body – always in a close dialogue with the pianist. The sound machine and the body meet in a reduced way, simultaneously wild and disciplined

Tanz:   
Dieter Baumann (Tanzcompagnie Rubato)

Klavier:

Reinhold Friedl (zeitkratzer)

Licht:

Andreas Harder

Tour Assistenz:

Jutta Hell

Produktion:   Baumann / Friedl